Alnatura bleibt seiner Größe treu

16.12.2019 - Während in den letzten Monaten und Jahren besonders viel mit Kleinflächenformaten im Lebensmitteleinzelhandel experimentiert wurde, wird Alnatura in Zukunft den bisherigen Größenvorstellungen treu bleiben.

Zwar wurde vergangenes Jahr im Leipziger Hauptbahnhof eine nur rund 400 Quadratmeter große Filiale unter dem Namen "Alnatura Express" eröffnet, auf absehbare Zeit sollte das jedoch das einzige Projekt bleiben, dass aus der Reihe tanzt. Expansionsleiter Adam Thorsten Mergel betont, dass die Kleinflächen unter Wachstumsgesichtspunkten ganz besondere Ansprüche stellen. Die Minimumgröße wird dementsprechend weiterhin bei mindestens 500 Quadratmetern bleiben.

Das Standardkonzept von Alnatura sieht für potentielle Standorte eine Verkaufsfläche von 500 bis 800 Quadratmetern vor. Zusätzlich dazu werden zwischen 100 und 120 Quadratmeter Nebenfläche benötigt. Zwar gibt es auch nach oben eine Ausnahme, nämlich die Filiale in Freiburg (Zähringer Straße 295), die 900 Quadratmeter Verkaufsfläche umfasst, was jedoch eher die Regel bestätigt, als das es eine neue formuliert Für Alnatura kommen vor allem Flächen in Innenstädten und Fachmarktzentren in Frage. Das Ziel des Unternehmens ist es jährlich um etwa zehn neue Standorte zu expandieren. Dabei soll ausschließlich gemietet werden. Bauvorhaben kommen für den Biohändler nicht in Frage.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr eröffnete Alnatura vier neue Märkte. Mit dem Standort in Erfurt ist das Unternehmen nun auch erstmalig in Thüringen vertreten. Die übrigen Filialen wurden in Städten eröffnet, in denen bereits Alnatura präsent ist: Freiburg, Regensburg und Hamburg. Die Nachverdichtung ist ein Kernelement der Expansionsstrategie von Alnatura. Insgesamt werden mittlerweile 134 Standorte in 61 Städten betrieben. Das Unternehmen wurde 1984 von Götz Rehn gegründet und eröffnete 1987 seinen ersten Supermarkt in Mannheim, der bis heute noch besteht.

Nach Informationen, die der Lebensmittelzeitung vorliegen, spielt man bei Alnatura mit dem Gedanken auch über die Kooperation mit selbstständigen Fachhändlern zu expandieren. Konkrete Pläne, beispielsweise eines Franchise- Konzepts, liegen aber anscheinend noch nicht vor. Während die Drogeriemarktkette dm Alnatura-Produkte aus den eigenen Regalen verbannte, konnte das Unternehmen diesen Schlag jedoch gut verkraften. Im Geschäftsjahr 2018/19 steigerte sich der Umsatz um 9,5 Prozent auf 901 Mio. Euro netto. Die Auslistung von dm wurde durch zusätzliche Listungen bei Edeka ersetzt. Darüber hinaus vertreiben auch Budni, Globus, Müller, Rossmann und Tegut Alnatura-Produkte.