Aldi Süd möchte Objekte selbst entwickeln

01.10.2021 - In Rastatt hat Aldi Süd eine Projektentwicklungsgesellschaft gegründet, die sich auf die Expansion in Form komplexer Filialentwicklungen mit Mischnutzung spezialisiert.

Quelle: Marques Thomas/unsplash.com

Die Zentrale koordiniert dabei die Expansionsbüros, die in den Städten Frankfurt, Offenbach, München, Stuttgart und Köln durch den Discounter aufgebaut wurden. Ziel ist es in den umkämpften Städten bessere Standorte zu realisieren. Den organisatorischen Aufbau kennt man vielleicht schon vom Konkurrenten Lidl, die ebenfalls in wichtigen Metropolregionen eigene Spezialbüros für die Expansion eingerichtet haben. Aldi und Lidl stehen vor einer ähnlichen Schwierigkeit: Immer häufiger werden ihnen von den Kommunen die Funktion als Nahversorger aberkannt, zugunsten von Vollsortimentern.

Aldi Süd versucht Projektentwicklungen für komplizierte Standortlagen zu beschleunigen. Dafür wurde erst im Sommer eine zentrale Anlaufstelle für Investoren, Entwickler und Kommunen geschaffen, so dass ein direkter Kontakt mit den zuständigen Mitarbeitern der Expansion zu Stande kommen kann. Die Verantwortung für den gesamten Geschäftsbereich trägt Jan Rieman als Director Property Cooperation.

Die von Aldi auf diese Weise entwickelten Objekte werden teilweise in den eigenenImmobilienbestand übernommen und teilweise auf dem Markt zum Verkauf angeboten. An interessierten Investoren mangelt es momentan für Handelsstandorte mit Lebensmittelhändlern als Hauptmietern nicht. Insgesamt hält Aldi Süd mehr als die Hälfte ihrer Filialstandorte im eigenen Besitz. Die zuletzt veröffentlichte Bilanz der Aldi-Grundstücksgesellschaft gibt Auskunft über 1.275 Standorte, die sich 2019 im Eigentum von Aldi Süd befunden haben. Weitere 180 sind momentan im Bau. Der Wert (Anschaffungskosten) steht bei 5,7 Mrd. Euro. Für Aldi Nord existieren keine vergleichbaren Zahlen. Der Immobilienbesitz des Konkurrenten Lidl wird in den Bilanzen für Deutschland mit 7,3 Mrd. Euro angegeben.