Aldi investiert, auch in Personal

21.06.2019 - Die Umsatzentwicklung von 2017 fällt für Aldi ordentlich aus.

Während der Süden um 4,2 Prozent zulegen kann, sind es im Norden immerhin 3,9 Prozent. Die Erträge sind diesem Trend jedoch nicht gefolgt. Gerade im Norden wurden im vergangenen Jahr erstmals Verluste eingefahren. Während man für dieses Jahr in Essen noch nicht damit rechnet, dass die Gewinnzone wieder erreicht wird, wird jedoch mit weiteren Umsatzsteigerungen gerechnet.

Dementsprechend wird ein genaueres Auge auf Kostenoptimierung gelegt. Das gilt zum einen für das neue Filialkonzept Aniko, wo entsprechend nachjustiert wird, wie auch bei dem besonders pflegeaufwändigen Frische-Sortiment. Besonders letzteres ist mit seinem hohem Personalbedarf mit dafür verantwortlich, dass die höchste Personalkostenquote in der Geschichte des Unternehmens erreicht wurde: sie liegt bei 9 Prozent. 2018 wird dementsprechend für Aldi Nord ein Übergangsjahr, in dem viele Modernisierungsmaßnahmen angestoßen werden. Genauso wie Aldi Süd investiert der Norden in die Modernisierung des Konzepts. Mit ähnlichen Problemen haben auch die Kollegen in Mühlheim zu hadern, jedoch sind dort dank der deutlich höheren Flächenleistung die Spielräume entsprechend größer. Die Personalkosten erreichen auch hier einen neuen Spitzenwert mit 8,5 Prozent. Wie es sich mit den Erträgen verhält, ist bei Aldi Süd jedoch schwer einzuschätzen.

Durch die Änderung der Bilanzierungsrichtlinien werden Vergleiche mit früheren Jahren hinfällig. Außerdem hat sich wegen einer großen Immobilien-Transaktion die Struktur der Regionalgesellschaften bedeutend verändert. Immobilien mitsamt ihrer Grundstücke wurden 2017 an die Aldi-Grundstücks-Gesellschaft übertragen. Die Erlöse daraus fallen, je nach Region, unterschiedlich hoch, zwischen 4 und 40 Millionen Euro, aus. Die Erträge aus der Übertragung machen insgesamt mehr als 200 Millionen Euro aus. Das macht den Ertragsvergleich mit dem Norden noch schwieriger. Für die Regionalgesellschaften ist außerdem in Zukunft mit insgesamt niedrigeren Erträgen zu rechnen. Das liegt daran, dass die Niederlassungen nun weniger Abschreibungen geltend machen können und eine höhere Miete an die unternehmenseigene Immobiliengesellschaft zu entrichten ist.

Aus der Bilanz der Immobiliengesellschaft von Aldi Süd ist ersichtlich, dass sich immer noch mehr als 1.200 Standorte im Eigentum befinden, trotz größerer Immobilienpakete, die über die letzten Jahre immer wieder veräußert wurden. Zu den 1.261 Eigenobjekten kommen noch 115 weitere, die sich im Bau befinden. Etwa zwei Drittel der circa 1.900 Aldi-Süd-Filialen sind damit im Eigenbesitz.