Rohlik konzentriert sich auf Deutschland

24. Mai 2024 - Der Online-Lebensmittelhändler Knuspr, Teil der Rohlik-Gruppe, legt seinen Fokus vollständig auf den deutschen Markt. Während die Expansion in Spanien und Italien derzeit gestoppt ist, plant das Unternehmen, jährlich zwei bis drei neue Städte in Deutschland zu beliefern.

Quelle: Tadeusz Lakota/unsplash.com

Knuspr strebt an, bis Ende des Jahres an allen drei deutschen Standorten profitabel zu sein. „Anstatt gleichzeitig in mehrere internationale Märkte zu expandieren, liegt unser Fokus derzeit auf Wachstum und Profitabilität in Deutschland", bestätigt eine Unternehmenssprecherin. Ursprünglich waren Spanien und Italien als wichtige Expansionsländer angekündigt worden.

In München, dem ersten deutschen Standort, hat Knuspr bereits Profitabilität erreicht. „München hat ein Niveau erreicht, sodass wir auch nach Marketingkosten profitabel sind", erklärt Mark Hübner, Geschäftsführer von Knuspr und dem österreichischen Pendant Gurkerl. Rhein-Main und Berlin sollen dieses Niveau innerhalb eines Jahres erreichen. Derzeit liefert das Unternehmen je nach Standort zwischen 6.000 und 12.000 Bestellungen täglich aus, bei einem durchschnittlichen Warenkorbwert von „deutlich über 90 Euro". Besonders der Standort Berlin könnte laut Hübner bald größer sein als München.

Knuspr plant, jährlich zwei bis drei neue Standorte in Deutschland und Österreich zu eröffnen. Nach dem Neustart in Wien, der für den Spätsommer geplant ist, stehen Hamburg und die Rhein-Ruhr-Region an. Hübner gibt zu, dass die Pläne bereits bestehen und Immobilien in Essen und Hamburg angemietet sind. Der genaue Zeitpunkt der Eröffnungen kann variieren.

Rohlik-Gründer Tomáš Čupr hat Hübner nach Deutschland geholt, um den entscheidenden Markt profitabel zu machen. Die Rohlik-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr knapp 700 Mio. Euro Umsatz und strebt bis 2030 10 Mrd. Euro an, wobei die Hälfte aus Deutschland kommen soll. Aktuell weist die Gruppe einen Vorsteuerverlust von 6,3 Mio. Euro aus, plant jedoch keine neue Kapitalaufnahme. „Wir brauchen derzeit kein neues Kapital", betont Hübner.

Um die Profitabilität weiter zu steigern, wird Knuspr die Anzahl der Eigenmarkenartikel in den nächsten zwei Jahren von derzeit 300 auf 600 bis 800 erhöhen. Während der Eigenmarkenanteil am Umsatz in der Gruppe bei 10 Prozent liegt, wächst dieser Bereich in Deutschland noch schneller, aber von einem niedrigeren Niveau aus.

Knuspr ist entschlossen, seine Position im deutschen Markt zu stärken und weiter zu wachsen, während es gleichzeitig seine Expansionspläne in anderen Ländern überdenkt.