Lidl überholt erneut Kaufland

24. Mai 2024 - Der Lebensmittelhandel und die FMCG-Branche beflügelten im April insgesamt den Werbemarkt. Der Marktführer Procter & Gamble erhöhte seine Ausgaben um mehr als die Hälfte. Allerdings halten sich nicht alle Unternehmen bei ihren Werbeausgaben so intensiv zurück. Edeka setzte sogar den Rotstift an.

Quelle: K. Mitch Hodge/unsplash.com

Laut dem Werbemonitor von LZ und Nielsen Media investierte der Lebensmittelhandel (LEH) in den ersten vier Monaten 714,0 Mio. Euro brutto in TV-, Radio-, Print-, Plakat- und Internet-Werbung. Dies entspricht einem Plus von 12,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im April hingegen senkte der Food-Handel seine Werbeausgaben um 4,7 Prozent auf 161,1 Mio. Euro. Kauf- und Warenhäuser reduzierten ihre Ausgaben von Januar bis Ende April um 25,2 Prozent auf 56,5 Mio. Euro, erhöhten jedoch im April ihre Spendings im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28 Prozent auf 18,5 Mio. Euro. Zu diesem Handelssegment zählen auch Elektronikfachmärkte und die sich in der Insolvenzphase befindenden Galeria-Warenhäuser.

Im April setzte sich Lidl trotz eines Rückgangs der Werbeausgaben um mehr als 40 Prozent wieder an die Spitze des Werberankings des Handels, nachdem Kaufland im März noch vorne lag. Dieses Minus könnte auf die extrem hohen Ausgaben für die Jubiläumskampagne 2023 zurückzuführen sein.

Auffällig im April war, dass es zu einigen Veränderungen auf den vorderen Plätzen kam. So schob sich beispielsweise RTL Interactive hinter Procter & Gamble und vor Lidl, gefolgt von Henkel und Kaufland, während Ferrero auf Platz sechs zurückfiel. Diese Veränderungen könnten darauf zurückzuführen sein, dass Ostern in diesem Jahr Ende März stattfand und einige Unternehmen im April ihre Werbeinvestitionen wieder reduzierten. So senkten die Discountschwestern Aldi Nord und Süd ihre Ausgaben sowohl hinsichtlich der Gemeinschaftswerbung als auch getrennt. Norma hingegen investierte mehr als 20 Prozent, Penny fast 4 Prozent. Edeka kürzte im April - im Gegensatz zum direkten Wettbewerber Rewe - seine Above-the-Line-Werbung.

Wie der LEH erhöhte auch die FMCG-Branche ihre Werbeausgaben in den ersten vier Monaten insgesamt. Die Schnelldreherbranche steigerte ihre Werbekosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25,1 Prozent auf über 2,2 Mrd. Euro. Im April betrugen die Ausgaben 595,4 Mio. Euro (plus 23,4 Prozent). Procter & Gamble führte mit 144,2 Mio. Euro und einem Plus von fast 56 Prozent im Vergleich zum April 2023 erneut das Top-20-Werberanking an. Bemerkenswert ist, dass vor allem Haribo seine Werbeausgaben um fast 116 Prozent erhöhte.

Zu den am meisten beworbenen FMCG-Produkten im April gehörten Marken von Procter & Gamble wie Gillette Labs Nassrasierer (9,1 Mio. Euro), Pampers Baby-Dry (9,0 Mio. Euro), Gillette Rasierer Zubehör (9,0 Mio. Euro), Always Ultra-Day-Binden (8,0 Mio. Euro), Braun Oral-B IO Elektr. Zahnbürsten (7,4 Mio. Euro), Lenor Weichspüler (6,9 Mio. Euro) und Swiffer Haushaltstücher + Schwämme (6,4 Mio. Euro). Die Radeberger Gruppe bewarb ihr Radeberger Pilsner mit 7,4 Mio. Euro und Ferrero seine Lutschdragees Tic-Tac mit 6,9 Mio. Euro.