Edeka setzt auf Bio-LNG für umweltfreundlichere Logistik

17. Mai 2024 - Edeka Minden-Hannover treibt die Umstellung seiner Lkw-Flotte auf den umweltfreundlichen Antrieb mit Bio-LNG (Liquefied Natural Gas) konsequent voran. Rund ein Jahr nach der Ankündigung des mehr als 200 Millionen Euro teuren Projekts zeigt die Region eine positive Bilanz. „Der Einsatz von Bio-LNG macht uns zum Vorreiter und zum ersten Händler Deutschlands, der seine Lebensmittellogistik ab Ende 2025 nahezu CO2-frei realisieren kann“, so Mark Rosenkranz, Vorstandssprecher der Region.

Quelle: EDEKA/verbund.edeka

Aktuell sind bereits mehr als 300 LNG-Lkw im Einsatz, die mit dem erneuerbaren und emissionsarmen Kraftstoff Bio-LNG betrieben werden. Bis Ende 2025 sollen 400 weitere Fahrzeuge folgen, sodass die gesamte Flotte dann dieselfrei unterwegs sein wird. Diese Umstellung hat allein im ersten Jahr zur Einsparung von rund 16.000 Tonnen CO2 geführt.

Edeka Minden dient dabei anderen Regionen als Vorbild. Auch Edeka Rhein-Ruhr und Edeka Nord prüfen den Einsatz von Bio-LNG, um ihre Emissionen im Transportwesen zu reduzieren. Die Entscheidung zur Integration von Bio-LNG-Lkw in diesen Regionen wird jedoch erst nach dem Sommer erwartet.

Um die Umstellung zu unterstützen, hat Edeka Minden eine eigene Infrastruktur aufgebaut. Logistikstandorte wie Lauenau, Wiefelstede und Osterweddingen verfügen bereits über Bio-LNG-Tankstellen, die von Alternoil betrieben werden. Weitere Tankstellen sind in Landsberg, Freienbrink und Mittenwalde geplant. Zudem wurden die Werkstätten in Lauenau und Osterweddingen umgerüstet, um die Wartung der neuen Gasfahrzeuge intern durchführen zu können.

Trotz der Fortschritte steht die Region vor Herausforderungen. Der seit Jahresbeginn geltende CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut, der auch für Gas-Lkw fällig wird, sorgt für Unmut. „Dass dieser für unsere sauberen Lkw genauso hoch ist wie für herkömmliche Dieselfahrzeuge, entbehrt jeder Vernunft“, kritisiert Rosenkranz. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf rund 8 Millionen Euro pro Jahr, was die Region dazu veranlasste, geplante Umstellungen bei externen Logistikdienstleistern zu stoppen.

Edeka Minden kann jedoch durch die ganzheitliche Umstellung der eigenen Flotte und den Aufbau eines eigenen Tankstellennetzes von Größenvorteilen profitieren. Langfristige Lieferverträge mit Alternoil und bessere Einkaufskonditionen für Flüssiggas tragen dazu bei, die Betriebskosten im Rahmen zu halten. Ein Marktteilnehmer betont: „In Verbindung mit langfristigen Verträgen kann man Bio-LNG mittlerweile paritär oder gar günstiger als Diesel einkaufen.“ Somit könnte sich das Vorhaben langfristig auch finanziell für Edeka lohnen.

Diese strategische Initiative von Edeka Minden-Hannover unterstreicht das Engagement der Gruppe für nachhaltige Logistiklösungen und könnte als Modell für andere Regionen und Unternehmen dienen.